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 gegenwartskunst aus deutschland + österreich 

ALFRED 
HRDLICKA

Alfred_Hrdlicka.jpg
Alfred Hrdlicka, 2005
Alfred Hrdlicka (geb. 27. Februar 1928 in Wien; gest. 5. Dezember 2009 in Wien) war Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker, Schachspieler und Schriftsteller. 
 
Aufgewachsen ist Alfred Hrdlicka in der politisch unruhigen Ersten Republik Österreich. Schon früh wurde er durch seinen Vater, einen Kommunisten und Gewerkschaftsfunktionär, für politische Fragen sensibilisiert. 
Die Jahre der NS-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg überlebten sein Vater, der zeitweilig leisten musste, und er durch Abtauchen in die Illegalität. Alfred Hrdlicka entzog sich so 1944 dem Kriegsdienst. Bei einem befreundeten Zahntechniker, der ihn auch vorübergehend versteckte, konnte er eine zweieinhalbjährige Lehre machen. Die dort erworbenen feinmotorischen Fähigkeiten waren ihm später bei der Schaffung seiner Kunstwerke sehr von Nutzen. Sein älterer Bruder war als Soldat der Wehrmacht vor Leningrad gefallen.
Von 1946 bis 1952 studierte Hrdlicka Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dombrowsky; daran anschließend Bildhauerei bei Fritz Wotruba. Ab 1955 betrieb er gemeinsam mit Georg Eisler, Fritz Martinz und Rudolf Schönwald eine Lithowerkstatt in Wien. 1960 hatte er zusammen mit Fritz Martinz seine erste Ausstellung Skulptur, Malerei und Grafik in der Wiener Zedlitzhalle. 
International bekannt wurde er 1964, als er gemeinsam mit Herbert Boeckl Österreich auf der 32. Biennale in Venedig vertrat. 
 
1966 erlebte Hrdlicka erstmals die Welt psychisch kranker Menschen. Er wurde von diesen Begegnungen dermaßen nachhaltig beeindruckt, dass er sich fortan immer wieder mit dem Leid dieser Menschen, später mit Leid, Angst, Schmerz und der Bedrohung des Menschen schlechthin, künstlerisch auseinandersetzte.
Im Jahr darauf fertigte er für die Stadt Wien eine Büste des 1950 verstorbenen sozialdemokratischen Staatspräsidenten Karl Renner an. Begleitet wurde deren Aufstellung von wütenden Protesten einer Gruppe, die sich als „Liga gegen entartete Kunst“ bezeichnete. Neben seiner Arbeit an Skulpturen fertigte Hrdlicka vielbeachtete Zyklen von Zeichnungen und Radierungen an, unter anderem zu den politischen Ereignissen der Französischen Revolution, zum Deutschen Bauernkrieg oder zur Revolution 1848 von denen sich heute zahlreiche Arbeiten in der Sammlung Buchner befinden.
Im Laufe seines Lebens hatte Alfred Hrdlicka fünf Professuren in Stuttgart, Hamburg, Berlin und Wien inne. Er starb im Alter von 81 Jahren am 5. Dezember 2009 in Wien. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof im Grab seiner ersten Frau Barbara beigesetzt, welches als ehrenhalber gewidmetes Grab deklariert wurde. 
(ein kleiner Ausschnitt des ausführlichen Artikels auf Wikipedia; siehe dort auch Bibliographie)

Alfred Hrdlicka in der Sammlung Buchner:

Auswahl von Werken Alfred Hrdlickas im öffentlichen Raum:

Ausgewählte Ausstellungen von Alfred Hrdlicka :

  • 1960: Wiener-Kunsthalle, Zedlitzgasse (Gemeinschaftsausstellung mit Fritz Martinz)
  • 1962: Künstlerhaus, Französischer Saal, Wien (Gemeinschaftsausstellung mit Fritz Martinz)
  • 1963: Ausstellungspavillon im Zwerglgarten, Salzburg
  • 1964: 32. Biennale (Venedig), gemeinsam mit Herbert Boeckl
  • 1971: Zeichnen heute, Wiener Secession
  • 1975: Neue Nationalgalerie Berlin: Ausstellung des 53 Radierungen umfassenden Zyklus Wie ein Totentanz
  • 1976: St. Louis, Mo.: art in stuttgart 1976 (Ausstellungsbeteiligung)
  • 1977: Stuttgart: Kunst im Stadtbild, (Marsyas I, Sonny Liston, Sterbender)
  • 2005: Städtische Galerie Neunkirchen: Stuttgarter Begegnungen: die Schenkung Wolfgang Kermer
  • 2008: Werkschau in der Kunsthalle Würth (Schwäbisch Hall)
  • 2008: Dommuseum Wien: Religion, Fleisch und Macht – das Religiöse im Werk von Alfred Hrdlicka
  • 2008: Künstlerhaus Wien: Hrdlicka. Der Titan und die Bühne des Lebens
  • 2010: Belvedere (Wien): Alfred Hrdlicka. Schonungslos!
  • 2013: Figur als Widerstand, Open-Air-Schau am Jungfernstieg, Hamburg (zusammen mit Bernd Stöcker und Werner Stötzer)
  • 2013: Stuttgart, Kunstbezirk, Galerie im Gustav-Siegle-Haus: Hrdlicka-Andenken (Alfred Hrdlicka und Schüler: Reinhard Bombsch, Robert Honegger, Susanne Knorr, Thomas Kosma, Hans Daniel Sailer, Joachim Sauter, Eva Schärer, Hans Schickinger, Jan Schneider, Ben Siegel, Bernd Stöcker, Andreas Theurer)
  • 2019: Auf den Barrikaden, Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

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